Bau des Schützenhauses

Im März 1976 wurde erstmals der Gedanke einer evtl. Erweiterung bzw. Neuerstellung einer Schießstandanlage im Gewann „Viehtrieb“ (alter Standort Schützenhaus) durch die Mitglieder erörtert, die gewünschten Funktionen und Ansprüche an eine zeitgemäße Anlage festgestellt.

Die genehmigungsfähigen Entwurfsunterlagen wurden auf der außerordentlichen Vorstandsitzung (Sep.’76) durch den beauftragten Architekten und Schützenkameraden Peter Grittmann vorgestellt; die Anlage selbst war als Terrassenanlage geplant. Aufgrund der immensen Erschließungskosten, der eingeschränkten Erweiterungsmöglichkeiten und der ungünstigen topographischen Verhältnisse mußte die erste Entwurfs-vorlage nach eingehenden Diskussionen abgelehnt werden.

 

Als weiterer Vorschlag (Alternative) wurde auf derselben Grundlage die Grundrißkonzeption – 8 Klein-kaliber-, 4 Faustfeuerwaffen- und 8 Luftgewehrschießstände sowie Schützenhaus 15 x 25 m – vorgestellt, gewählt wurde als Standort „Unterer Nonnengrund“. Nach erfolgtem einstimmigen Beschluß wurde nunmehr im Dez. ’76 die Bauanfrage zur geplanten Schießstättenanlage eingereicht.

 

Der Bauanfrage folgten in den kommenden Jahren weitere Anfragen für evtl. neue Standorte, wie z.B. Gewann „Alter Brunnen“, „Kalkofen“, „Biederst“ und „Wingertsbusch“ unter evtl. Einbezug einer Tontaubenschießanlage. Nach Abwägung aller „Für und Wider“ und Beurteilungen durch die einzelnen Fachbehörden wurde schließlich der Standort „Unterer Nonnengrund“ für die zu erstellende Schießstättenanlage festgeschrieben; aus wirtschaftlichen Gründen wurde somit auch auf die Integrierung der Tontaubenschießanlage (Flächenbedarf: ca. 6 ha) verzichtet.

Die Bauanfrage vom Dez. 1976 wurde wieder in gang gesetzt. Nach Zustimmung der beteiligten Fachbehörden wurde im Juli ’81 ein Bauvorbescheid durch die Baurechtsbehörde erteilt. Die sicherheitstechnische Beurteilung nach dem Bundes-Immissionsgesetz über das Umweltschutzamt folgte.

 

Im Mai ’82 erfolgte durch das Flurbereinigungsamt die offizielle Abmarkung der erforderlichen Fläche von ca. 45 ar für das gesamte Areal. Dem folgte die Ausweisung im Flurbereinigungsplan für die Stadt.

 

Nach zahlreichen Ausschußsitzungen wurde das eigentliche Planungskonzept im Entwurf festgelegt. Der Bauantrag zum Neubau einer überdachten Luftgewehr-, Pistolen- und   Kleinkaliberschießstätte mit Schützenhaus und Parkplatzanlage konnte nunmehr im Oktober 1985 eingereicht werden.

 

Die Baugenehmigung erfolgte im Dez. 1986. Nachdem auch inzwischen die Finanzierung, vor allem durch Zuschüsse von Stadt, Kreis und Land, gesichert war, konnte am 10. März 1987 der erste Spatenstich durch eine KKS-Abordnung erfolgen. Witterungsbedingt traten in den ersten Monaten erhebliche Schwierigkeiten auf, die den erst begonnenen Baufortschritt bereits verzögerten.

 

Das Richtfest konnte jedoch dank den unermüdlichen freiwilligen Helfern bereits im Januar 1988 gefeiert werden. Nach zweijähriger Bauzeit (März ’89) konnte nunmehr in einer feierlichen Umrahmung das Schützenhaus als erster Teilabschnitt eingeweiht werden. Die Schützenstube mit Wirtschaftsteil, der komplette Sanitär- und Sozialbereich sowie die Luftgewehrhalle wurde   ihren Bestimmungen übergeben.

 

Nach weiteren zwei Jahren (Mai ’91) – eine relativ kurze Bauzeit für ein solches Mammut-Objekt – war die Schießstättenanlage soweit fertig gestellt, daß der Schießbetrieb bereits in allen Disziplinen, außer der geplanten Zimmerstutzen-Stände aufgenommen werden konnte.

 

Die kompakte Schießstättenanlage, als geschlossenen Anlage konzipiert, verfügt über eine Nutzfläche von ca. 760 m² und einem umbauten Raum von 2.610 m³.

 

Für den Schießsportwettbewerb und zu Trainingszwecken stehen den Schützen nunmehr zehn Luftgewehr-, zehn Kleinkaliber-, zehn Pistolen, fünf Zimmerstutzen- und zehn Luftgewehrstände (für Dreistellungskampf) zur Verfügung sowie eine Parkplatzanlage für ca. 90 PKW’s.

 

Durch gutes Zusammenwirken aller uneigennütziger Helfer von Mitgliedern und Nichtmitgliedern, Spendern und Nichtgenannte, nicht zuletzt auch die Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt Sinsheim konnte diese Kompakt-Schießstättenanlage überhaupt realisiert und finanziert werden..

 

Die Anlage selbst entspricht in allen Disziplinen den gestellten Anforderungen an die Schießstätten-Richtlinien des badischen Sportbundes und ist zeitgemäß- und zukunftsorientiert und kann nunmehr – nach knapp sechsjähriger Bauzeit – festlich eingeweiht werden.

 

 

Sinsheim-Reihen, 14. April 1993         Peter Grittmann (Architekt)